Am 1. Februar 2022 wurde das Insolvenzverfahren des Warenhauskonzerns Galeria in Eigenverwaltung eröffnet. Zuvor hatte das Unternehmen einen Sanierungsplan bei Gericht eingereicht.
„Nach monatelangen bangen Warten hätte dies der Zeitpunkt sein können, an dem es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter endlich Klarheit über deren Zukunft gibt“, so die SPD-Landtagsabgeordnete aus dem Hochtaunuskreis Elke Barth.
Leider wurden die Beschäftigten aber erneut enttäuscht, denn die Geschäftsführung des Kaufhauskonzerns gibt nur vage Informationen heraus. „Jeder Beschäftigte steht für ein Einzelschicksal“, empört sich Elke Barth. Seit Jahren müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wieder um ihre Arbeitsplätze bangen. So durchlief Galeria Karstadt Kaufhof vor zwei Jahren schon einmal ein Insolvenzverfahren. 40 von 172 Filialen wurden bundesweit geschlossen. Anfang Oktober 2023 folgte der nächste Paukenschlag: Die Geschäftsführung kündigte einseitig den Tarifvertrag und informierte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter per Brief über die „wirtschaftlich bedrohliche Lage“ des Konzerns. Am 31. Oktober 2023 wurde dann zum zweiten Mal Insolvenz im Schutzschirmverfahren beantragt.
Seit diesem Zeitpunkt herrscht Unklarheit, wie es weitergeht. Die Fragen, wie viele Stellen gestrichen werden und vor allem wie viele und welche Filialen geschlossen werden, bleiben unbeantwortet.
In den Medien werden unterschiedliche Zahlen genannt. Zunächst hatte Galeria-Chef Miguel Müllenbach im Oktober 2023 angekündigt, dass das Filialnetz um mindestens 40 Häuser schrumpfen müsse. Später hieß es, dass bis zu 90 Filialen geschlossen werden könnten. Ende Oktober 2023 teilte der Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz mit, dass es noch keine konkrete Liste der betroffenen Filialen gebe. Spätestens in drei Monaten werde man Klarheit haben. Dies wäre also Ende Januar 2023. Jetzt lässt er mitteilen, dass es frühestens im März 2023 weitere Details geben.
Elke Barth findet die Situation für die Angestellten unerträglich. Dabei hätte die Vorstellung des Sanierungsplans ein positives Signal sein können. Denn einige Aspekte des Restrukturierungskonzepts hören sich – gerade auch für die Bad Homburger Niederlassung – vielversprechend an. So wolle den Medien zufolge das Management stärker auf eine lokale Ausrichtung setzen.
„Doch statt Aufbruchsstimmung herrscht leider immer noch Zukunftsangst“, so Elke Barth. „Die Bad Homburger Galerie-Niederlassung ist von nicht zu unterschätzender Bedeutung für die Attraktivität der Einkaufstadt Bad Homburg, aber auch für die Versorgung der Bevölkerung“.
Daher ruft sie die Bevölkerung zur tatkräftigen Solidarität mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf.
„Jetzt ist nicht nur die Zeit für verbale Unterstützung, sondern auch für Taten: Bevor wir im Internet etwas bestellen, sollten wir lieber bei Galeria oder den anderen Geschäften der Innenstadt einkaufen. Wir alle haben es in der Hand, das Bad Homburger Galeria-Haus zu stärken, indem wir den Umsatz steigern. Damit unterstützen wir nicht nur die Belegschaft, sondern tragen auch dazu bei, dass die Louisenstraße attraktiv bleibt“, so Barth abschließend.