Elke Barth, MdL (SPD): Komplettes Desinteresse der Landesregierung am ÖPNV-Chaos im Hochtaunuskreis

Bild: Pixabay GmbH

Schon lange brauchen die Fahrgäste der S-Bahnlinie 5 im Hochtaunuskreis gute Nerven. Aufgrund eines von einem LKW verursachten Brückenschadens verkehrt die S-Bahn schon seit mehreren Monaten nur noch eingeschränkt. Die Situation hatte sich dann aber zu Schulferienbeginn nochmal verschärft:

Seitdem verkehrt die S-Bahn zwischen Frankfurt-Rödelheim und Oberursel nur noch im Pendelverkehr, so dass die Fahrgäste aus Bad Homburg und Friedrichsdorf zwei Mal umsteigen müssen (in Frankfurt Rödelheim sowie in Oberursel); die Fahrgäste aus dem Hintertaunus, beginnend ab Köppern, sogar ganze drei Mal und das bei einer Taunusbahn die sowieso seit Jahresbeginn nur noch fünf Mal anstelle acht Mal aus Brandoberndorf verkehrt.

Hinzu kam, dass die ersten drei Ferienwochen die U-Bahnlinie 2 zwischen Frankfurt-Heddernheim und Bad-Homburg Gonzenheim wegen Streckenbauarbeiten ebenfalls nur noch als Schienenersatzverkehr funktionierte.

Damit nicht genug, hat zeitgleich die Autobahngesellschaft die Sanierung des Homburger Kreuzes eingeleitet, mit zeitweisen Vollsperrungen der Autobahnauf- und abfahrten, so dass die Stadt, wie die Landtagsabgeordnete Elke Barth (SPD) spöttelt, tageweise fast hermetisch abgeriegelt wurde. „Es hätte eigentlich nur noch die Sperrung der Landstraßen gefehlt, dann wäre man gar nicht mehr rein- und rausgekommen,2 so die Abgeordnete.

Die fehlende Koordination der Maßnahmen und vor allem der ineffektive und unzumutbare Pendelverkehr der S-5 hatte Barth zu einer kleinen Anfrage an die Landesregierung veranlasst, deren Beantwortung nun vorliegt.

Die Antwort lässt sich schnell zusammenfassen mit einem kompletten Desinteresse der Landesregierung. Selbstverständlich sind die Landesregierung und auch das Verkehrsministerium nicht verantwortlich für die Durchführung und Planung der Maßnahmen. Bei derart gravierenden Einschränkungen für die Fahrgäste hätte man aber schon erwarten können, dass das Verkehrsministerium mit den verschiedenen Vorhabenträgern Kontakt aufnimmt. Anstelle dessen hat das Ministerium für die Beantwortung der kleinen Anfrage lediglich die DB Netz AG befragt und deren Antworten wiedergegeben.

Die Fragen der Abgeordneten, wie die Landesregierung die Sachverhalte beurteilt und ob die Landesregierung die Einschränkungen für zumutbar hält, bleiben unbeantwortet. Hätte ich die Einschätzung der DB Netz erfahren wollen, hätte ich dort auch direkt fragen können,“ ärgert sich Elke Barth.

Ich hätte mir gewünscht, dass sich der zuständige Verkehrsminister etwas mehr für den Zustand des hessischen ÖPNV-Netzes interessiert.

Wenn es darum geht, mal wieder neue Streckenabschnitte zu eröffnen, gibt es sicher wieder schöne Fotos mit dem Minister an vorderster Stelle, aber jetzt wo es Probleme gibt, schlägt sich der Minister in die Büsche und hat nichts damit zu tun.“