In einer Kleinen Anfrage an den Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen wollte die SPD-Landtagsabgeordnete Elke Barth wissen, welche Anstrengungen das Land Hessen unternommen hat, um die Radwegesituation an Bundes- und Landesstraßen im Hochtaunuskreis zu verbessern. „Die Beantwortung umfasst zwar inclusive der beigefügten Tabellen ganze 36 Seiten, aber auch nur, weil bei der Beantwortung nicht die konkreten Maßnahmen im Hochtaunuskreis sondern sämtliche Maßnahmen in Hessen aufgeführt wurden. Hier hätte man viel Papier sparen können!“
So wäre beispielsweise die eigentliche Antwort auf die Fragen 2 und 3, wie viele Radwege seit 2008 im Hochtaunuskreis vom Land saniert und wie viele Radwege seitdem vom Land neu gebaut wurden, schlicht: „0“ oder „keine“ gewesen!
Zwar lenke die Gesamtschau auf die hessischen Radwege von den mageren Ergebnissen im Hochtaunuskreis ab, doch schaut man sich die Liste der Ergebnisse und Vorhaben insgesamt an, sehe man auch hier, dass Hessen Lichtjahre von einer guten überörtlichen Streckenführung entfernt ist.
Ein Blick auf die Landestätigkeit in diesem Jahr zeige, dass an lediglich 10 Bundes- und Landesstraßen in ganz Hessen Radwege neu-bzw. ausgebaut und auf einer Länge von ca. 9,3 Kilometern saniert werden. „Eine echte Meisterleistung“, spöttelt die Landtagsabgeordnete.
„Im Hochtaunuskreis selbst finden sich lediglich 5 Maßnahmen an Bundes- und Landesstraßen in Planung, alle im Status „Vorentwurf,“ davon 5,6 Kilometer als Neubau und 3 Kilometer als Verbreiterung. In den vergangenen Jahren wurde nicht eine einzige Sanierungsmaßnahme durchgeführt.
Und erst seit 2018 wurden in vier Kreisen die Radwege an Bundes- und Landesstraßen erfasst, im Hochtaunuskreis erst im vergangenen Jahr, was bedeutet, dass noch länger keine Aussagen über die einzelnen Zustände gemacht werden können“, mutmaßt Barth. Der Radwegeminister möge weiterhin gut schlafen können.
„Wenn ich sehe, wie viele Lücken unser überörtliches Radwegenetz hat; im Vordertaunus wie im Usinger Land, hätte ich mir hier wirklich mehr Engagement erhofft“, so die Abgeordnete enttäuscht.