„Man könnte auch einfach mal sagen, dass eine Behörde (hier: Hessen Mobil) Mist gebaut hat. Aber nein, der Minister stellt sich stur vor seine Behörde und nimmt sie in Schutz. „Die Erneuerung der Decke beschränkt sich komplett auf den Bestand und soll die vorhandene Fahrbahn ertüchtigen. Ein umfangreicher Umbau zu einem Kreisverkehrsplatz ist nicht Bestandteil der Erhaltungsmaßnahme“ ist in der Antwort des Ministers auf die kleine Anfrage der Abgeordneten vom 16. Juli zu lesen.
„Wenn schon die Straßendecke erneuert wird, wäre es doch logisch und sinnvoll gewesen, gleichzeitig zu entscheiden, ob die Verkehrssituation einer Veränderung bedarf. 11 Verkehrstote und zahlreiche Auffahrunfälle in fast regelmäßigen Abständen sind doch Grund genug, hier über Veränderungen nachzudenken zumal die Gemeinde Grävenwiesbach mit Bürgermeister Seel mehrfach wegen der gefährlichen Situation den Kontakt gesucht habe, zuletzt auch im Vorfeld der Sanierungsmaßnahme“ so Elke Barth. Sonst passiert es häufiger, dass einmal das Straßenbauamt und kurz darauf die Telekom ein und dieselbe Straße unkoordiniert aufreißen, aber hier ist es doch ein und dieselbe Behörde, da muss es doch möglich sein, solche Überlegungen gemeinsam anzustellen. Die öffentliche Hand ist doch gehalten, mit den Steuergeldern sparsam umzugehen,“ ärgert sich die Abgeordnete.
In seiner Antwort weist der Minister darauf hin, dass aufgrund der Unfallauffälligkeiten im Verlauf des Jahres 2019 (!) es nun geplant sei bei der nächsten Unfallkommissionssitzung, die aus Teilnehmenden der Polizei, der Verkehrsbehörde des Kreises und Hessen Mobil besteht, die Möglichkeiten einer Verbesserung der Verkehrssituation zu erörtern. Sollte die Kommission zu dem Ergebnis kommen, dass ein Kreisel von Vorteil sei, werde die neue Straßendecke gleich wieder aufgerissen: Zwei Mal Baustelle, zwei Mal Kosten – das hätte man wirklich besser planen können, so Elke Barth.
Um das Thema aber weiter auf der Tagesordnung zu halten, hat Barth gleich eine weitere Anfrage gestellt, die neben der Kommunikation von Hessen Mobil mit den betroffenen Gemeinden auch die Kosten für dieses sinnlose Verfahren hinterfragt. Sie befürchtet zudem, dass nach der Ertüchtigung der Straße diese noch häufiger als Rennstrecke genutzt werde.