Pharma-Konzern im Dialog mit der Politik

Die gesetzliche Neuordnung des Arzneimittelmarkts in Deutschland seit 2011 sorgte für einen intensiven Austausch zwischen Pharma-Industrie und Bundes- sowie Landespolitik. Elke Barth organisierte auf Einladung der Bad Homburger Deutschlandzentrale Lilly ein Treffen mit dem Vorsitzenden des Bundesgesundheitsausschusses Dr. Edgar Franke (MdB SPD), dem örtlichen Dr. Hans-Joachim Schabedoth (MdB SPD) – Mitglied im Wirtschaftsausschuss in Berlin und der Gesundheitspolitikerin in der hessischen SPD-Landtagsfraktion Dr. Daniela Sommer. Nach einer Vorstellung des Unternehmens stellte Simone Thomsen, Geschäftsführerin von Lilly Deutschland, dar, welche formalen Hürden in Deutschland genommen werden müssen, um eine neues Medikament zugelassen zu bekommen. Ihr Wunsch ist es, doppelte Regulierungen zu vermeiden, mindestens zu verringern und eine harmonisierte Zulassung zu erreichen.

Die zu erfüllenden Parameter für Studien zum Nachweis eines Zusatznutzens – ohne den eine Zulassung in Deutschland ohnehin nicht möglich ist – führen zu umfangreichen Ausarbeitungen und Vergleichstests, wie sie in keinem anderen Land erforderlich seien, so Oliver Stahl, Director Corporate Affairs und Mitglied der Geschäftsleitung.
Lilly ziele mit seinen Produkten darauf ab, dass Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen die Medikamente bekämen, die für sie praktisch handhabbar seien. Das sorge nach Ansicht des Unternehmens langfristig auch für sinkende Kosten bei den Krankenkassen.
So könnten ältere Menschen mit unsicheren Händen sich häufig keine Tabletten selbst verabreichen, wären aber in der Lage sich einmal in der Woche eine Langzeitdosierung per Spritze ins Bindegewebe zu setzen. Tabletten sind preiswerter, erfordern aber eine medizinische Begleitung und später häufig eine kostenintensivere Weiterbehandlung.
Die Politiker nahmen den Diskussionsaustausch für ihre weitere politische Arbeit in den entsprechenden Gremien mit.
Das amerikanische Unternehmen Eli Lilly, welches von seiner Deutschlandzentrale auch die anderen deutschsprachigen Länder Österreich und die Schweiz mitverantwortet, beschäftigt deutschlandweit 950 Mitarbeiter. Davon arbeitet der größte Teil in Bad Homburg.